
Mitte November war ich mit Freunden bei einem tollen Abendessen im Caseli-Gästehaus. Irgendwann redeten wir – wie so oft in den letzten Monaten – über Corona. Aus heiterem Himmel stellt meine Freundin Eva dann die Frage in die Runde: „Kann Man Brot eigentlich einfrieren?“ Stille am Tisch. Verwunderte Blicke. Tja, das ist ja mal eine seltsame Frage. Natürlich kann man Brot einfrieren. Warum soll es auch nicht funktionieren? Man friert ja auch andere Dinge ein. Zum Beispiel Fleisch oder Gemüse … Es entbrannte eine lebhafte Diskussion, und plötzlich unterhielten sich 9 Erwachsene über Brot. Irgendwann begann Eva dann zu lachen. Wir sahen sie fragend an, und sie sagte ganz trocken: „So schnell kann man mit einer seltsamen Frage Corona aus dem Gespräch verbannen.“
An diesem Abend waren dann Fragen rund um die Einfriermöglichkeiten von Lebensmitteln der Running Gag. Siehe da, Corona wurde ein wenig in den Hintergrund gerückt. Ich bin meiner Freundin Eva ehrlich dankbar, dass sie diesen Abend mit dieser speziellen Frage in eine andere Richtung gelenkt hat.
Vorsicht Spoiler … (nicht) noch ein Corona-Post, oder doch?
Jede:r von uns kennt diese Situation mittlerweile nur zu gut: Wir sind in einem Gespräch; mit der Familie, mit Freund:innen, mit Arbeitskolleg:innen. Über kurz oder lang landen wir unweigerlich bei einem ganz bestimmten Thema: Corona. Seit mittlerweile fast 2 Jahren prägt Corona unser Leben, unseren Alltag, unseren Umgang miteinander. Unsere Gespräche werden ganz automatisch immer wieder dort hingelenkt. Warum? Weil Corona ALLE Aspekte unseres Lebens beeinflusst. Ob es nun unsere sozialen Kontakte sind, die aufgrund der Lockdowns und der damit einhergehenden Maßnahmen eingeschränkt werden, oder unser beruflicher Alltag, der in dieser Zeit einfach mühsam geworden ist. Selbst so normale Dinge wie der Lebensmitteleinkauf sind seit Corona der bis dahin selbstverständlichen Leichtigkeit beraubt: nämlich einfach in ein Geschäft zu gehen, ohne vorher in der Tasche nach der FFP2-Maske zu suchen.
Zwei Jahre, in denen viele Medien ihre Headlines in „Corona“ und „die restlichen Nachrichten“ unterteilen. Es ist also nicht verwunderlich, dass wir in unserer Kommunikation auch immer wieder bei diesem Thema landen.
Gesprächskultur
Ich glaube, dass ich nicht alleine bin, wenn ich sage, dass Gespräche über Corona anstrengend sind. Anstrengend, weil Emotionen mitspielen, die oft tief verwurzelte Ängste widerspiegeln. Weil vielleicht verschiedene Meinungen aufeinandertreffen und diese Diskussionen dann zu Spannungen führen. Anstrengend, weil wir alle dieses Thema einfach satt haben. Dennoch reden wir immer wieder davon. Der Mensch ist eben ein Gewohnheitstier. Dabei ist es mit dieser Frage ganz einfach, uns aus dieser Gewohnheit heraus zu reißen. Es geht nicht darum, das Thema Corona zu verdrängen, sondern die Gesprächsqualität wieder auf ein anderes Level zu heben.
Auch, wenn es vielleicht schwer vorstellbar ist, wir sind immer noch in der Lage, Unterhaltungen ohne Corona-Inhalte zu führen. Es bedarf nur ein wenig Übung, und ab und zu einer Erinnerung, wenn irgendwann Corona wieder im Fokus unserer Aufmerksamkeit liegt. Versucht es daher – gern auch mit einer großen Portion Humor – und werft die Frage in die Runde:
„Kann man Brot eigentlich einfrieren?“
Wie schafft ihr es, eure Unterhaltungen mit etwas weniger Corona und etwas mehr Unbeschwertheit zu füllen? Hinterlasst eure Tipps gerne in einem Kommentar.
:-), habe sicher bald die Möglichkeit es auszuprobieren! Cool!